Telefon: 034344 / 61285

Historie

Einst klapperten im Kohrener Land zahlreiche Wassermühlenan den Bächen und Flüssen, wie an der Maus, der Ratte, der Katze, des Ossabaches und an der Wyhra.
Die einzige noch heute existierende und wieder voll funktionsfähige Mühle ist die Lindigtmühle am Lindenvorwerk.

Über ihr genaues Alter lässt sich nichts sagen. 1524 wird die Mühle schon als alt bezeichnet.
In ihrer langen und wechselvollen Geschichte hat die Mühle mehrfache Veränderungen erfahren.

Ob nun diese Mühle zum einstigen Rittergut Neuhof oder zum Vorwerk Lindischberg, das Bestandteil des Sahliser Rittergutes war, lässt die Chronik offen. Fest steht, dass Mühle wie auch das Vorwerk Lindischberg vor 1740 dem Sahliser Rittergut angehörten.

Im 17. und 18. Jahrhundert verkauften viele Rittergüter ihre Mühlen. Auch die Lindigtmühle wechselte somit mehrmals ihren Besitzer. Seit 1844 wurde die Mühle verpachtet. Es gab einen sogenannten Pachtmüller.
In der Regel war es so, dass der Pächter des Lindenvorwerkes gleichzeitig auch Mühlenpächter war.

Bis 1945 gehörte die Mühle zu den Rittergütern Sahlis und Rüdigsdorf. Im Zuge der Bodenreform 1945 wurde sie Eigentum der Gemeinde Jahnshain. Im Betrieb blieb die Mühle bis Anfang der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.

Das Mühlengehöft war ein Vierseitenhof. Er bestand aus der Mühle, dem Wohnhaus mit Backofen, einem Stallgebäude sowie einem Seitengebäude. Hinzu zählten außerdem 20 sächsische Acker (10 ha) Land.

Die Lindigtmühle blieb auch von Schicksalsschlägen nicht verschont. So wurde sie im Dreißigjährigen Krieg 1632 verwüstet. Ein weiteres Unglück ereignete sich in der Nacht vom 8. zum 9. Juli 1854.
Ein schweres Unwetter ließ den Lindenteich über die Ufer treten, wobei die Mühle ebenfalls arg beschädigt wurde.

Nach Einstellung des Mühlenbetriebes verfiel die Mühle in einen Dornröschenschlaf. Anfang der Siebziger Jahre besann man sich ihrer wieder. Erhebliche Kosten und unzählige freiwillige Arbeitseinsätze machten es möglich, dass Pfingsten 1972 die Mühle als Schauobjekt den Besuchern des Kohrener Landes zugänglich wurde.
Leider war die Öffnung der Mühle nur von kurzer Dauer. Bereits 1975 schloss man sie wieder.
Nach mehreren vergeblichen Versuchen die Mühle zum Leben zu erwecken dauerte es bis 1990, als es mit der Wende möglich war finanzielle Mittel zu beantragen und zu erhalten.

Als erstes wurde danach das zerfallene Mühlrad ersetzt. Mit der Gründung des Mühlenvereines „Lindigtmühle" erfolgte in den kommenden Jahren eine umfassende Restaurierung und Instandsetzung.
Durch die vielen freiwilligen Stunden, die die Vereinsmitglieder leisteten und die großzügige Förderung durch den Freistaat Sachsen, der Unterstützung durch die Gemeinde Jahnhain und der Stadt Kohren-Sahlis, konnte im Juni 1999 die Lindigtmühle in ihrer alten Schönheit und voll funktionsfähig als Museum wieder eröffnet werden.

Bildergalerie

Bitte klicken zum Vergrößern

So finden Sie uns